Die fünf Geomarketing-Trends im Einzelhandel

Kaum eine andere Branche ist derzeit so stark in Bewegung wie der Einzelhandel.

Hauptschlagworte sind hier: Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel und eine daraus resultierende Suche nach Multichannel-Konzepten, steigende Mietpreise und Veränderungen im Kaufverhalten durch den demografischen Wandel. Diese Entwicklungen spiegeln sich in den aktuellen Geomarketing-Trends im Einzelhandel wider.

Trend 1: MobileGIS

Das mobile Web erhält nun auch Einzug ins Geomarketing. Im Einzelhandel nutzen vor allem im Außendienst tätige Standortplaner Geomarketinganalysen auf TabletPCs und Smartphones. Mit MobileGIS können die Außendienstmitarbeiter Basis-Analysen schnell und komfortabel vor Ort durchführen. Zudem ist es möglich, Informationen zu Standort oder Filiale direkt vor Ort im System einzutragen. Die Nachfrage nach Geomarketing-Anwendungen, die auf Tablets und Smartphones laufen, steigt beständig. „Rund 20% unserer Projekte haben mit Geomarketing-Lösungen auf Tablets und Smartphones zu tun“, sagt Wolf Graf, Geschäftsführer der WIGeoGIS.

Geomarketing unterstützt bei der Umsetzung zahlreiche Trends im Einzelhandel

Trend 2: Multichannel

Multichannel-Konzepte werden in Zukunft weiter zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und das wissenschaftliche Institut EHI Retail in einer aktuellen Studie zu Trends im Handel. Daher erhalten auch Geomarketinganalysen zunehmend Einzug in die Multichannel-Strategien von Handelsunternehmen. Das Hauptproblem des Multichannels für Unternehmen ist, Online- und stationären Handel sinnvoll aufeinander abzustimmen.

Daher werten Handelsunternehmen zunehmend Daten aus Webshops und Onlineverkäufen geografisch aus. Sie erhalten damit Erkenntnisse darüber, welche Personengruppen eher zu Onlinekäufern oder Kunden im stationären Handel werden könnten und wo diese zu finden sind. Die Ergebnisse der Geomarketinganalysen fließen in die Planung von Marketingaktionen und Standorten ein. Beispielsweise können besonders hohe Onlineumsätze oder Retouren in einem bestimmten Gebiet und viele Anfragen im Filialfinder auf Basis von Adress- oder Postleitzahleingabe Hinweise dazu geben, wo sich die Eröffnung eines neuen Standortes lohnt.

Trend 3: Komplexe Standortanalysen

Die Bedeutung von komplexen Standortanalysen im Einzelhandel wächst. Stetig steigende Miet- und Nebenkosten sowie der Preisdruck durch Onlinehändler machen es für den stationären Handel immer schwieriger wirtschaftlich rentable Flächen zu finden. Bevor langfristige Mietverhältnisse eingegangen werden, ist daher eine detaillierte Risiko-Chancen-Abwägung zum Standort notwendig. Geomarketinganalysen erlauben Vorhersagen zur langfristigen Entwicklung eines Standortes und dessen Wirtschaftlichkeit. Dafür werden unter anderem Standort bezogene Umsatzprognosen eingesetzt. Dies ist ausschließlich mit komplexen Analysemodellen möglich, wie zum Beispiel der Gravitationsanalyse. Um den langfristigen Erfolg eines Standortes zu sichern, geht der Handel auch immer mehr dazu über, das Sortiment auf die Besonderheiten des Umfeldes anzupassen. Daneben gewinnen außerdem Filialnetzrestrukturierungen an Wichtigkeit. Für Handelsunternehmen spielen dabei zwei Fragen eine zentrale Rolle: Wie viele Filialen sind notwendig? Wo müssen diese Standorte positioniert sein, um das Nachfragepotenzial zu maximieren? Simulationsanalysen beantworten solche Fragen.

Trend 4: Individualisierbare Geomarketing-Software

Die Möglichkeit eine Geomarketing-Software individuell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens abzustimmen, wird immer wichtiger. Dies wird bedingt durch den Wunsch von Handelsunternehmen, eine Geomarketing-Software kollaborativ zu nutzen. Dies bedeutet: Das gleiche System muss für unterschiedliche Zwecke und in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt werden können (Expansion, Standort-, Sortimentsplanung, Controlling, Vertrieb, Marketing, Werbemittelverteilung, Geschäftsführung).

Die Individualisierbarkeit der Geomarketing-Software muss daher künftig über den bloßen Datenimport eigener Unternehmensdaten hinausgehen. So müssen Anbieter von Geomarketing-Software in der Lage sein, Sonderanalysen zu programmieren, die auf die Erfordernisse des Unternehmens ausgelegt sind. Eine kollaborative Nutzung macht auch ein zur Struktur des Unternehmens passendes Rechte- und Rollenkonzept unabdingbar. So werden Lese- und Schreibrechte entsprechend der unterschiedlichen Bereiche und hierarchischen Ebenen geregelt. Ein modularer Aufbau der Software gewährleistet, dass Änderungen durch neue Strategien, neue Zielgruppen oder Standorte zeitnah abgebildet werden können. Notwendige Funktionen, wie Standortanalysen und Reportings stehen damit auch unter veränderten Rahmenbedingungen schnell zur Verfügung.

Trend 5: Big Data

Schon heute stehen große Datenmengen zur Verfügung und die Menge an Daten nimmt beständig zu. Daten aus sozialen Netzwerken und Smartphones werden für das Geomarketing aber erst dann eine Rolle spielen, wenn es eine Lösung für die Datenschutzproblematik gibt. Wichtiger sind aktuell und in naher Zukunft Daten, die Unternehmen selbst sammeln. Dazu zählen vor allem Daten aus Kundenkarten und Webshops, die geografisch ausgewertet werden. Die große Herausforderung im Zusammenhang mit Big Data ist, diese Datenmassen zu filtern und richtig auszuwählen.

Daher gewinnt in Zukunft besonders eine Aufgabe von Geomarketing-Experten, Analysten und Standortplanern extrem an Wichtigkeit: Die Aufgabe, nur diejenigen Daten für ihre Geomarketinganalysen heranzuziehen, die für das Unternehmen und die Erreichung der definierten Zielgruppen relevant sind. Dadurch bleiben die Analysen fokussiert und Kosten für die Datenbeschaffung im Rahmen.

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